Wir haben es gehört: Der Vorstoss ist gut gemeint, aber handwerklich nur mässig geglückt. Dies erleichtert natürlich die Kritik daran und ermöglich auch dem Regierungsrat, eine ablehnende Haltung einzunehmen.

Was deswegen aber nicht ignoriert werden darf, ist der grundsätzliche Handlungsbedarf bei der Arbeitstätigkeit von Asylsuchenden. Alle reden von Arbeitsintegration. Dafür braucht es aber Anstrengungen. Nette Worte reichen nicht. Es braucht den Kanton und die Wirtschaft, die eine Strategie entwickeln und ganz konkret Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätze anbieten müssen. Ein unbürokratischen und unkompliziertes Asylpraktikum hätte in dieser Angebotspalette durchaus einen Platz. Das eine schliesst das andere nicht aus.

Wichtig ist aber: Ein Praktikum ist kein Selbstzweck und ein Praktikum alleine löst noch keine Probleme. Es ist aber ein erster Schritt zur Arbeitsintegration und ein Beitrag zur Problemlösung.

Vor diesem Hintergrund würde ich mir eine aktivere Rolle des Kantons wünschen, Frau Regierungsrätin. Sie verweisen gerne auf die Wirtschaft, den Bund, andere Kantone. Hier in diesem Themenbereich könnte jedoch der Kanton Zürich Anreize setzen und selber eine Vorreiterrolle und eine Vorbildfunktion einnehmen. Deshalb fordere ich Sie auf: Seien Sie etwas ambitionierter, seien Sie etwas mutiger, tun Sie was!


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